Die Forschung in der Kinder- und Jugendmedizin wird in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern durch die Politik sträflich vernachlässigt, mahnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert daher ein Forschungszentrum Kindergesundheit, das die Forschungsaktivitäten bündeln und übergeordnete Schwerpunkte setzen sollte.

Fischbach: „Unverständlich, dass Pädiatrie weiter ausgespart wird“

Diese Forderung hat BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach beim 23. bundesweiten Jugendmedizin-Kongress in Weimar erhoben. Es sei unverständlich, dass trotz bereits bestehender sechs interdisziplinärer Forschungszentren die Pädiatrie weiter ausgespart wird. Dies gelte umso mehr, weil gerade in der Kinder- und Jugendmedizin das Erkrankungsspektrum ausgesprochen vielfältig sei und zudem auch seltene Erkrankungen im Vergleich zu anderen Arztgruppen eine überdurchschnittliche Rolle spielten.

Um allerdings auf all diesen Feldern der Pädiatrie eine hochqualifizierte Diagnostik und Therapie garantieren zu können, müssten Behandlungsstandards, Qualität, die Ausbildung und Personalressourcen ständig auf den Prüfstand kommen. Ein Forschungszentrum Kindergesundheit, mit dem auch international Impulse gesetzt werden könnten, sei auf diese Anforderungen und Herausforderungen daher genau die richtige Antwort.


Raimund Schmid