Was hilft es Eltern, wenn Leistungen ihrer Krankenkasse zwar auf dem Papier stehen, im Ernstfall aber nicht bewilligt werden? Eine Kasse fordert nun zwar mehr Transparenz und lebt diese auch vor; aber auch bei ihr haben die meisten Widersprüche kein Erfolg.
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung Ingrid Fischbach hat im vergangenen Jahr mehrfach darauf hingewiesen, dass die Realität für gesetzlich Versicherte in Deutschland oft ernüchternd aussieht. Die Ablehnungsquoten der Kassen sind hoch, Widersprüchen hingegen wird nicht immer stattgegeben. Wer also zu seinem Recht kommen will, muss Rechtsmittel einlegen. Gerade für Eltern kranker Kinder aber oft ein dornenreicher und langwieriger Weg.
„Die Leistungsbereitschaft von Krankenkassen und der Umgang mit Beschwerden und Widersprüchen ist in der gesetzlichen Krankenversicherung leider völlig intransparent“, stellt auch Dr. Hans Unterhuber, Vorstandsvorsitzender der SBK, fest. „Die Krankenkassen sollten ihre Beschwerde- und Widerspruchsquoten öffentlich machen, damit Kunden sich informieren und vergleichen können“, fordert er.
„Die Quote der eingelegten Widersprüche und deren Erfolgsquote sind wichtige Indikatoren, um die Leistungsbereitschaft und Kundenorientierung einer Krankenkasse zu messen“, betont Unterhuber. Deshalb hat die SBK bereits im vergangenen Jahr als erste gesetzliche Krankenkasse ihre Zahlen dazu öffentlich gemacht. „Leider haben bislang nur sehr wenige Krankenkassen nachgezogen“, bedauert Unterhuber. „Wir fordern deshalb heute noch einmal alle Krankenkassen zu mehr Transparenz im Sinne der Versicherten auf.“
Die Daten sind aber auch Sicht der Versicherten ernüchternd: 2016 wurden im Widerspruchsausschuss der SBK 804 Widersprüche beraten: In nahezu 100 Prozent der Fälle, hielt die Entscheidung der SBK auch einer erneuten unabhängigen Überprüfung durch den Widerspruchsausschuss stand.
Quelle: SBK Siemens-Betriebskrankenkasse / ras