Die Diagnose einer Mykoplasmen-Pneumonie bei Kleinkindern stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Insbesondere ist eine exakte Diagnose von Bedeutung, da die antiinfektive Therapie sich von einer durch Streptococcus pneumoniae hervorgerufenen Lungenentzündung unterscheidet. In einer Studie wurden verschiedene Parameter geprüft.

Eine Schweizer Arbeitsgruppe hat in einer prospektiven Kohortenstudie 3 bis 18 Jahre alte Kinder und Jugendliche mit einer ambulant erworbenen Lungenentzündung (CAP) eingeschlossen. Von 63 CAP-Patienten waren 29 Mycoplasma pneumoniae-positiv (46 %). Der Nachweis einer Mykoplasmen-Pneumonie war statistisch assoziiert mit einem höheren Alter (median 8,6 versus 4,7 Jahre). Es lagen keine Grundkrankheiten oder vorhergehenden anti-infektiven Behandlungen vor. Die Autoren haben ferner Biomarker hinsichtlich der Vorhersagekraft für die Diagnose Mycoplasma-pneumoniae-Pneumonie geprüft.

Die höchste Vorhersagekraft für die Diagnose einer Mycoplasma- pneumoniae-Pneumonie hatte die Kombination aus Alter > 5 Jahre, respiratorische Symptome und Fieber > 6 Tage sowie ein negatives PCT < 0,2 ng/ml (oder niedriges CRP).

Kommentar:
Die Untersuchung hat praktische Relevanz, da die gefundenen klinischen und laborchemischen Parameter im klinischen Alltag helfen können, die Diagnose Mycoplasma- pneumoniae-Pneumonie zu stellen und ggf. eine entsprechende antiinfektive Therapie einzuleiten.

Literatur
Meyer Sauteur PM et al. (2019) Improved Diagnostics Help to Identify Clinical Features and Biomarkers That Predict Mycoplasma pneumoniae Community-acquired Pneumonia in Children. CID DOI10.1093/cid/ciz1059


Autor
Univ.-Prof. Dr. med. Markus Knuf


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2023; 94 (3) Seite 160