Kinder, die dem Passivrauch von E-Zigaretten ausgesetzt sind, haben einen geringeren Cotinin-Blutspiegel als Kinder, die den Passivrauch von Tabakzigaretten ertragen müssen. Das Dampfen von E-Zigaretten ist aber dennoch kein Freifahrtschein, in Anwesenheit von Kindern zu qualmen.

Diese Erkenntnis resultiert aus einer jetzt veröffentlichten Studie, die zwischen 2017 und 2020 durchgeführt wurde (JAMA Netw Open 2024; online 11. Juli) und an der 1.825 US-amerikanische Kinder zwischen drei und elf Jahren (mittleres Alter 7,4 Jahre) beteiligt waren. 14,8 Prozent der Kinder in der untersuchten Kohorte waren in geschlossenen Räumen ausschließlich dem Passivrauch von Tabakrauch ausgesetzt, 2,5 Prozent nur dem Dampf von E-Zigaretten und 80,1 Prozent keinem Tabakqualm. Von allen teilnehmenden Kindern wurde dabei die Cotinin-Konzentration im Blut bestimmt. Mit einem eindeutigen Ergebnis: Die Kinder, die dem Passivrauch von E-Zigaretten ausgesetzt wurden, mussten im Schnitt nur noch eine um 84 Prozent geringere Nikotinbelastung hinnehmen. Das verminderte Risiko durch Dampfen statt Rauchen wird damit begründet, dass bei E-Zigaretten im Gegensatz zum klassischen Rauchen 99 Prozent des inhalierten Nikotins im Körper verbleibt und diese zudem weitaus weniger Giftstoffe und Karzinogene enthalten. Allerdings kann auch das Dampfen für Kinder gesundheitsgefährdend sein. So lag in der Kontrollgruppe ohne jegliche Passivrauchexposition der Mittelwert der Cotinin-Konzentration nochmals deutlich niedriger als in der E-Zigaretten-Gruppe.

Fazit: Die Exposition von Kinder mit Nikotin kann mit dem Konsum von E-Zigaretten stark verringert werden. Die Empfehlung von Kinder- und Jugendärzten an alle Eltern sollte aber nach wie vor stets lauten, in Innenräumen grundsätzlich gar nicht zu rauchen.


Raimund Schmid