Augenärzte weisen bereits seit längerem darauf hin, dass die übermäßige Nutzung von Smartphones und Tablets die Entwicklung von Myopie bei Kindern fördert. Jüngere Kinder bis zum Alter von 7 Jahren sind nach neuen Daten aus Südkorea besonders gefährdet.
Smartphones und Tablets sind heutzutage ein fester Bestandteil im Leben der meisten Kinder und Jugendlichen. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass durch Naharbeit und intensive Bildschirmnutzung die Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen zunimmt. Dies zeigt sich aktuell vor allem in vielen asiatischen Ländern, wo heute überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche kurzsichtig sind.
Eine südkoreanische Forschungsgruppe hat in einer systematischen Übersicht und Metaanalyse den Zusammenhang zwischen der Dauer der Bildschirmnutzung und der Zunahme von Myopie untersucht. Das Team um Dr. Ahnul Ha vom Jeju National University Hospital analysierte 45 Studien mit mehr als 300.000 Personen (mittleres Alter 9 Jahre). Von diesen definierten 33 Studien die Myopie anhand des sphärischen Äquivalents, zwölf basierten auf Selbstauskünften.
Die Wissenschaftler konnten anhand der Ergebnisse zeigen, dass das Myopie-Risiko mit der Dauer der Bildschirmzeit ansteigt. Für jede zusätzliche Stunde stieg das Myopierisiko demnach um 21 % an. Besonders ausgeprägt war das Risiko, bei zu langer Bildschirmnutzung Kurzsichtigkeit zu entwickeln – insbesondere bei jüngeren Kindern zwischen 2 und 7 Jahren. Der Zusammenhang zeigte sich aber auch in den anderen Altersgruppen.
Die Studienautoren sehen eine Stunde Bildschirmnutzung als einen potenziell sicheren Schwellenwert zur Begrenzung des Myopierisikos. Es ist jedoch zu bedenken, dass in der Studie andere Tätigkeiten im Nahsichtbereich unberücksichtigt blieben.
Katharina Maidhof-Schmid