Es ist legal zu bekommen, verschafft einen kurzen Rausch und ist nicht nachweisbar: Das alles macht Lachgas für viele Jugendliche zu einer „attraktiven“ Droge. Doch harmlos ist Lachgas nicht. Fachleute warnen schon lange vor möglichen gesundheitlichen Folgen des Konsums.
„Wer die Droge häufig und über einen längeren Zeitraum zu sich nimmt, riskiert Nervenschäden und eine psychische Abhängigkeit“, warnt Professor Dr. Alexander Glahn von der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). „Lachgas ist eine ernstzunehmende Droge. „Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sollte die Verfügbarkeit daher gesetzlich besser geregelt werden“, fordert der Psychiater.
Taubheitsgefühle und Muskelschwäche
Wer häufig und über einen längeren Zeitraum Lachgas konsumiert, läuft Gefahr, seine Nerven gravierend zu schädigen. Das Gas sorgt dafür, dass Vitamin B12 im Körper nicht abgebaut werden kann. Eine mögliche Auswirkung davon ist Blutarmut. Eine andere Folge kann eine Schädigung der Schutzschicht der Nerven sein. „Dann werden die Nervenimpulse nicht mehr effizient weitergeleitet“, erläutert Glahn. „Die Betroffenen leiden unter Missempfindungen wie Kribbeln in Händen und Füßen oder Taubheitsgefühlen und Muskelschwäche in den Beinen. Einige haben auch Gangstörungen.“ Außerdem können geistige und psychische Probleme auftauchen.
Die Verfügbarkeit von Lachgas müsse gesetzlich besser geregelt werden, betont Glahn. Neben dem Gesetzgeber sieht er auch die Schulen in der Pflicht. „Die Gesundheit allgemein und die Aufklärung über die Gefahren von Drogen gehören unbedingt auf den Lehrplan.“
Red.
Quelle: Medizinische Hochschule Hannover
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2025; 96 (2) Seite 86