3,1 % aller durch die Deutsche Rentenversicherung erbrachten Reha-Leistungen entfallen pro Jahr auf die Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Dabei spricht die Deutsche Rentenversicherung von einer „Trendwende“ in doppelter Hinsicht.

Zum einen deshalb, weil die Zahl der Reha-Leistungen bei Kindern und Jugendlichen im derzeit aktuell vorliegenden Bilanzjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 % auf nunmehr gut 31.000 gestiegen ist. Noch stärker wirken sich die Veränderungen allerdings bei der Verteilung der Diagnosen aus. Denn seit 2023 ist die Psychosomatik mit einem Anteil von 31 % an allen Reha-Leistungen im Kindes- und Jugendalter die häufigste Indikation (10.152) gewesen. 5 Jahre zuvor entfielen lediglich 9.354 Reha-Leistungen auf psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Ganz besonders stark fällt der Anstieg bei den 5- bis 9-Jährigen aus. In dieser Altersgruppe liegt der Anstieg von 2023 im Vergleich zu 2019 bei gut 26 %. Der zweithäufigste Grund für eine Reha bei Kindern und Jugendlichen sind Lungenerkrankungen gefolgt von Erkrankungen des Hormonsystems.

Doch nicht in allen Altersgruppen steigt die Inanspruchnahme von Rehaleistungen an. Bei den Adoleszenten ab dem 12. Lebensjahr nehmen sie sogar ab. Ein Grund hierfür könnte die Furcht vieler Jugendlicher und Eltern sein, in dieser Zeit wichtigen Schulstoff zu Hause zu versäumen und so den Anschluss an das Leistungsgeschehen in der Klasse zu verlieren. Offenbar glauben viele Betroffene, dass der Schulunterricht, der auch zum festen Bestandteil einer Reha gehört, dies nicht kompensieren kann.



Autor
© Hartmut Kreutz
Raimund Schmid


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2025; 96 (2) Seite 83