In den Industrienationen überleben heute rund 85 Prozent aller Kinder und Jugendlichen eine Krebserkrankung. Allerdings hängen die Überlebenschancen stark von der Art der Krebserkrankung ab.
Dank verbesserter Therapien ist die 5-Jahresüberlebensrate ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Das Team um Denise Riedel Lewis vom National Cancer Institute, Bethesda hat mit Hilfe des JPSurv-Regressionsmodells nun untersucht, wie sich die Sterblichkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an Krebs erkrankt sind, in den letzten 40 Jahren verändert hat. Die Forschungsgruppe analysierte die Inzidenz- und Mortalitätsentwicklungen. In der Untersuchung wurden die Krebsarten mit der höchsten Mortalität erfasst. Fast zwei Drittel aller Todesfälle bei jungen Krebspatienten sind auf diese Krebstypen zurückzuführen.
Eine signifikante Verbesserung der 5-Jahres-Überlebensrate zeigte sich vor allem bei der akuten myeloischen Leukämie (AML), bei Hirn- und anderen ZNS-Tumoren, beim Lungen- bzw. Bronchial- und beim Kolorektal Karzinom sowie beim Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Ein wenig verbessert haben sich die Überlebensraten beim Brust-, Knochen- und Ovarialkarzinom, nicht jedoch beim Zervixkarzinom. Auch beim Weichteilsarkomen gab es keine verbesserten Überlebensraten. Allerdings müssen manche Werte auch relativiert werden. Der festgestellten Überlebensvorteil beim Kolorektal Karzinom stehen zum Beispiel zunehmende Erkrankungsfälle und die steigende Mortalität bei jungen Menschen gegenüber.
Die Erfolge beim 5-Jahres-Überleben der AML wird mit der effektiveren Nutzung der zur Verfügung stehenden Medikamente sowie einer bessere Patientenbetreuung zurückgeführt. Die günstigeren Behandlungsoptionen für Hirn- und ZNS-Tumoren hängen primär mit der verbesserten Technologie beim Neuroimaging sowie mit spürbaren Fortschritten in der Neurochirurgie und der Radiotherapie zusammen.
Katharina Maidhof-Schmid/ Raimund Schmid