Eine amerikanische multizentrische Studie hat das Risiko für eine Apnoe bei Frühgeborenen im Alter von 2 Monaten nach der ersten Impfung untersucht und kam zu wichtigen Ergebnissen.

Mit einem randomisierten Open-label-Studiendesign wurden 223 Frühgeborene (­117 weiblich, medianes Gestationsalter 27,6 Schwangerschaftswochen (SSW 23 – 32,9) im Alter von 2 Monaten nach der ersten Impfung untersucht. Von den untersuchten Frühgeborenen wurden 107 (48 %) geimpft und 116 (52 %) als Kontrollgruppe gegenübergestellt. Zwei Frühgeborene aus der „Impfgruppe“ konnten nicht ausgewertet werden. Der Anteil von Frühgeborenen mit einer oder mehr Apnoen war 25/105 (24 %) in der geimpften Gruppe und 12/116 (10 %) in der ungeimpften Gruppe (adjustierte Odds Ratio 2,7; 95 %-Konfidenzintervall 1,27 – 5,73; p = 0,01) Die mittlere Anzahl der Apnoe-Episoden differierte nicht signifikant zwischen den beiden Untersuchungsgruppen, ebenso gab es keinen Unterschied bezüglich der Apnoe-Dauer in beiden Untersuchungsgruppen. Schwerwiegende Ereignisse innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung bzw. in der Kontrollgruppe wurden nicht beobachtet.

Die Autoren schließen aus ihrer Untersuchung, dass zwar der Anteil von Apnoen kurzfristig in der geimpften Gruppe höher war, die Dauer der Apnoen jedoch nicht. Schwerwiegende Ereignisse traten nicht auf. Der Impfplan sollte wie vorgesehen auch bei Frühgeborenen umgesetzt werden.

Fazit für die Praxis:
Eine wichtige Untersuchung bei sehr unreifen Frühgeborenen, die belegt, dass die zeitgerechte Impfung von Frühgeborenen ohne größeres Risiko im ­Vergleich zu nicht geimpften unreifen Frühgeborenen durchgeführt werden kann.

Literatur
Greenberg RG et al. (2024) Apnea after 2-month vaccinations in hospitalized preterm infants – ­ a randomized trial. JAMA Pediatr. Doi:10.1001/jamapediatrics.2024.5311


Autor
Univ.-Prof. Dr. med. Markus Knuf


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2025; 96 (2) Seite 84