Ein Bericht von der 36. Jahrestagung der Gesellschaft für Tropenpädiatrie und internationale Kindergesundheit.

Vom 02. – 04. 02. 2018 fand in Dinslaken die 36. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Tropenpädiatrie und internationale Kindergesundheit (GTP) unter dem Motto: "Children at Risk – medizinische Versorgung der besonders gefährdeten Kinder in ressourcenarmen Ländern" statt.

In den letzten Jahren ist es gelungen, die Sterblichkeit der Kinder unter 5 Jahren weltweit um 56 % von 93 Todesfällen pro 1.000 Lebendgeburten im Jahr 1990 auf 41 Todesfälle zu reduzieren [1]. Allerdings blieb die Sterblichkeit in einigen Patientengruppen weiterhin hoch. Zu diesen Risikogruppen gehören unter anderem Neugeborene, Kinder mit chronischen Erkrankungen, Kinder mit malignen Erkrankungen, angeborenen oder erworbenen Fehlbildungen und Behinderungen. Diese Kinder stellen für die versorgenden Ärzte in ressourcenbegrenzten Gebieten eine besondere Herausforderung dar, da oft die notwendige medizinische Infrastruktur zur besseren Versorgung fehlt.

Die GTP (www.tropenpaediatrie.de) ist ein deutschlandweites Netzwerk von Kinderärzten mit besonderem Interesse an der Gesundheit von Kindern in Entwicklungsländern.

Aus diesem Grund widmete sich die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft für Tropenpädiatrie und internationale Kindergesundheit besonders diesen Patientengruppen, die sich oft erheblich von chronisch kranken Kindern in unseren Breitengraden unterscheiden.

Die Unterschiede liegen nicht nur darin, dass die Krankheitsbilder später erkannt und behandelt werden und dadurch weiter fortgeschritten sind. So findet man zum Beispiel auch Krankheitsbilder, die in unseren Breitengraden zur Seltenheit geworden sind, wie Beispiel das rheumatische Fieber als einer der Hauptverursacher der erworbenen Herzinsuffizienz in Entwicklungsländern [2]. Andere Krankheitsbilder treten besonders in den Tropen auf, hierzu gehört unter anderem das Burkittlymphom als Beispiel einer maligen Erkrankung, für die ein ganz eigenes Behandlungsregime entwickelt werden musste.

Neben den Vorträgen war insbesondere der intensive Erfahrungsaustausch der 200 internationalen Teilnehmer aus über 20 Ländern einer der Höhepunkte der Tagung. Die nächste Jahrestagung wird vom 25. – 27. 01. 2019 in Witten Herdecke stattfinden. Hierzu ergeht bereits jetzt schon eine herzliche Einladung.


Literatur
1. Global initiatives include: Ending Preventable Maternal Mortality, Every Newborn Action Plan, the Global action Plan for the Prevention and Treatment of Pneumonia and Diarrhoea, the Comprehensive Implementation Plan on Maternal, and Infant and Young Child Nutrition, Global Technical Strategy for Malaria, Global Vaccine Action Plan, and the United Nations Decade of Action on Nutrition 2016 – 2025
2. Seckeler MD, Hoke TR (2011) The worldwide epidemiology of acute rheumatic fever and rheumatic heart disease. Clin Epidemiol 3: 67 – 84 (doi:10.2147/CLEP.S12977)


Korrespondenzadresse
Dr. med. Katja van‘t Ende
Schriftführerin der GTP
St. Vinzenz Hopsital
Dr. Otto Seidel Straße 31 – 33
46535 Dinslaken

Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2018; 89 (3) Seite 224