Kinderonkologen sind besorgt: Bleibt die Krebsfrüherkennung in Pandemiezeiten auf der Strecke?

Deutlich weniger Neudiagnosen von Krebserkrankungen bei Kindern werden zurzeit in den Kinderkrebszentren Berlin-Buch und im Universitätsklinikum Charité gestellt. Als Grund wird vermutet, dass Eltern aus Angst vor einer möglichen Corona-Infektion mit dem Kind nicht zum Kinderarzt oder in eine Klinik gehen.

Die Kinder- und Jugendärzte appellieren daher an die Eltern, unklare Symptome bei Kindern wie Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder starkem nächtliches Schwitzen ernst zu nehmen und das Kind bei einem Arzt vorzustellen. Denn dies könnten erste Hinweise auf eine Tumorerkrankung sein, die im frühen Stadium noch gut behandelbar ist. Die Kinderonkologen befürchten, dass sie in der Zeit nach dem Lockdown vermehrt mit jungen Patienten mit Tumoren im fortgeschrittenen Stadium und damit auch mit weniger guten Heilungschancen konfrontiert sein werden.

Ihr Appell ist daher eindeutig: Es sei keine Lösung, Beschwerden, die auf eine Tumorerkrankung hindeuten könnten, aus Angst vor einer SARS-CoV-2-Infektion auszusitzen.



KMS/ras