Die Bettenanzahl in der Kinderheilkunde ist seit 2007 tendenziell rückläufig. Ist die stationäre Versorgung von Heranwachsenden damit gefährdet?

Nein, behauptet die Bundesregierung, wie in ihrer Antwort aus einer Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke hervorgeht. 2007 lag die Anzahl der Betten bei 19.685, zehn Jahre später waren es 18.591 Betten.

Zugleich stieg die Anzahl der Ärzte im Bereich der stationären Kinder- und Jugendmedizin von 4.312 im Jahr 2007 auf 6.089 im Jahr 2017. Insgesamt waren Ende 2017 den Angaben zufolge 14.703 Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin tätig, darunter 7.357 im ambulanten Bereich. Hinzu kommen Ärzte in Behörden und Körperschaften sowie Mediziner in der Kinderpsychiatrie. 2007 lag die Gesamtzahl der Ärzte in der Kinder- und Jugendmedizin mit 11.788 deutlich niedriger.

Der Rückgang von Krankenhaus- und Bettenkapazitäten entspreche dem allgemeinen Trend, der in den europäischen Nachbarländern teilweise noch stärker ausgeprägt sei, heißt es in der Antwort. Deutschland verfüge im internationalen Vergleich sogar eher noch über hohe Krankenhaus- und Bettenkapazitäten und eine überdurchschnittliche Ausstattung mit medizinischem Personal.

Zudem würden immer mehr Erkrankungen ambulant behandelt. Subspezialisierungen führten außerdem dazu, dass Kinder nicht nur in Kinderkliniken versorgt würden. Eine strukturelle Unterversorgung mit Kinderkliniken oder Fachabteilungen für Kinderheilkunde sei nicht gegeben. Verschwiegen wird dabei aber, dass heute dennoch viele betroffene Eltern nicht adäquat in stationären Einrichtungen der Pädiatrie behandelt werden können, weil hierfür das erforderliche Fachpersonal fehlt. Mitunter kann daher heute die Versorgung durchaus als gefährdet angesehen werden.



Quelle: heute im bundestag (hib) / ras