Die KV Westfalen-Lippe (KVWL) hat für pädiatrische Notfalldienstpraxen in Münster ein Modell entwickelt, wie sie Patientenströme besser kanalisieren und infektiöse von nicht infektiösen Patienten gut trennen können. Dieses Modell könnte auch bundesweit in Zeiten der Corona-Pandemie ein Vorbild sein.

Die Notfalldienstpraxis für Kinder und Jugendliche in ­Münster arbeitet jetzt zweigleisig. Die am Clemenshospital angesiedelte Praxis der KVWL wird durch insgesamt 5 neue Containerräume ergänzt. Dort werden nur junge Patienten mit Infektionskrankheiten versorgt, wobei dort auch zugleich Testungen auf das SARS-CoV-2-Virus vorgenommen werden können.

Dafür wurde ein gänzlich neues Raum- und Hygienekonzept erarbeitet. Es sieht sogar einen separaten Parkplatz für Eltern vor, wenn diese ihr infektiöses Kind mit dem Pkw in die Notfallpraxis bringen. Kommt es zu Wartezeiten, werden die Eltern oder Angehörigen per Nachricht auf dem Mobiltelefon im Auto informiert, wann sie die Praxis betreten können. Für Familien, die ohne Auto zur Notfallpraxis kommen, gibt es ein eigenes Wartezimmer, in dem sich jedoch nur ein Kind mit jeweils einer Begleitperson aufhalten kann. Auf diese Weise kann eine größtmögliche Trennung zwischen infektiösen Kindern und nicht infektiösen Patienten sichergestellt werden.

Dieses Modell-Konzept haben die KVWL und das Clemenshospital gemeinsam mit dem Praxisnetz der Kinder- und Jugendärzte Münster entwickelt, die die Notfallversorgung zusammen mit der Klinik sicherstellen. Die KVWL finanziert hierfür die Räumlichkeiten. Die Klinik wiederum stellt die Stellfläche, die Infrastruktur sowie die Ausstattung der Container parat.



Autor
Raimund Schmid


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2021; 92 (1) Seite 8