Die Prävalenz psychischer Erkrankungen, zu denen auch Essstörungen, wie Anorexia nervosa, Bulimie, Binge-Eating-Störung sowie Adipositas gehören, nimmt unter jungen Menschen zu. Ein signifikanter Anstieg von Essstörungen wird von Expertinnen und Experten weltweit beobachtet.
Im Rahmen des diesjährigen Weltkongresses für Psychosomatik (ICPM) in Tübingen wurden Essstörungen, deren Ursachen sowie diverse Therapiemöglichkeiten thematisiert. Essstörungen können in jedem Lebensalter auftreten, wobei insbesondere heranwachsende Mädchen und junge Frauen betroffen sind. Gemäß aktuellen Studien sind global bis zu 8,4 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren und bis zu 2,2 Prozent der Männer im selben Alter an einer Essstörung erkrankt. Obgleich ein kontinuierlicher Anstieg von Essstörungen bereits vor der COVID-19-Pandemie insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beobachtet wurde, hat die Pandemie mit den damit verbundenen Einschränkungen sozialer Kontakte, die Isolation und die fehlenden Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten die Zunahme von Essstörungen jedoch signifikant gefördert.
Als weitere mögliche Erklärungsansätze für die Zunahme von "Eating Disorders" werden von Fachleuten globale Trends wie gesellschaftliche Veränderungen, die Nutzung sozialer Medien, Kriege und der Klimawandel diskutiert.
Katharina Maidhof-Schmid