An Tuberkulose sterben jährlich rund 240.000 Kinder weltweit, weil die Erkrankung oft nicht richtig und nicht rechtzeitig diagnostiziert wird. Ein neues Toll könnte die Situation verbessern.

Ein LMU-geführtes internationales Forschungskonsortium hat mithilfe von Partnern in Südafrika, Malawi, Tansania, Mosambik und ­Indien im Rahmen einer groß angelegten Studie nun ein neues und schnelles Analyse-Tool getestet. Das Tool hat das Potenzial, mithilfe einer kleinen Blutprobe aus der Fingerkuppe die Tuberkulose-Diagnose bei Kindern deutlich zu verbessern.

„Die Ergebnisse waren ermutigend“, sagt die LMU-Medizinerin Laura Olbrich. „Der Test hat im Vergleich zum kulturellen Nachweis knapp 60 % der Kinder mit Tuberkulose identifiziert, mit einer 90 %igen Spezifität. Damit ist der neue Test vergleichbar oder besser als alle anderen Tests, die mit Biomarkern arbeiten. Die Bakterienkultur ist immer die Referenz, weil sie die stabilsten Ergebnisse bringt. Aber sie dauert bis zu acht Wochen und ist meist vor Ort nicht erhältlich.“

Da die Referenzsignatur weitgehend an Erwachsenen ermittelt wurde, gehen die Forschenden außerdem davon aus, dass die Testergebnisse weiter verbessert werden können, wenn die für den Test verwendete Signatur für Kinder angepasst wird.

Weitere Informationen zur RaPaed-TB-Tuberkulose-­Studie finden Sie unter https://www.rapaed.org/rapaed.


Red.

Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2024; 95 (1) Seite 41