Fast Food, Fertiggerichte, Softdrinks, Süßigkeiten sind häufig Bestandteil der täglichen Ernährung. Ein hoher Verzehr dieser hochverarbeiteten Lebensmitteln hat bei Erwachsenen oft ein erhöhtes kardiometabolisches Risiko zur Folge. Bei Kindern gab es hierzu bisher kaum Hinweise.
Eine spanische Forschungsgruppe hat nun den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln und kardiometabolischen Risikofaktoren bei Kindern untersucht und die Daten von 1.426 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren ausgewertet. Diese Querschnittsanalyse wurde anhand der Daten von CORALS-Teilnehmern (Childhood Obesity Risk Assessment Longitudinal Study) durchgeführt, die zwischen März 2019 und Juni 2022 in verschiedenen Städten und Zentren rekrutiert wurden. Die Eltern oder Erziehungsberechtigten beantworteten Fragebögen zur pränatalen Anamnese der Kinder und zu ihrem täglichen Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel. Das kardiovaskuläre Risiko der Studienteilnehmer wurde mit Hilfe einer Z-Score-Standardisierung abgeschätzt. Dabei wird ermittelt, wie stark bestimmte Faktoren von den alters- und geschlechtsspezifischen Mittelwerten abweichen. Für die Studie wurden Faktoren wie Body-Mass-Index [BMI], Fettmassenindex, Taille-Höhe-Verhältnis und Taillenumfang sowie kardiometabolische Parameter ausgewertet.
Aus den Angaben der Eltern ging hervor, dass die Mütter der Kinder, die viele verarbeitete Lebensmittel aßen, tendenziell jünger und häufiger übergewichtig oder fettleibig waren. Sie hatten ein niedrigeres Bildungsniveau und waren seltener berufstätig als Mütter von Kindern, die sich gesünder ernährten. Im Vergleich zu den Kindern im untersten Terzil des kalorienkorrigierten Verzehrs hochverarbeiteter Lebensmittel hatten die Kinder im obersten Terzil höhere Z-Werte für BMI, Taillenumfang und Nüchternglukose und niedrigere Z-Werte für HDL-Cholesterin.
In dieser groß angelegten Querschnittsstudie konnte das Forschungsteam zeigen, dass der Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln positiv mit dem Nüchtern-Plasmaglukosespiegel, dem BMI, dem Taillenumfang und dem Nüchternglukose-Spiegel assoziiert ist.
Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, den Verzehr von unverarbeiteten oder wenig verarbeiteten Lebensmitteln zu fördern und den Verzehr von Fertigprodukten - insbesondere in der frühen Kindheit - zu reduzieren.
Katharina Maidhof-Schmid