Feinstaub und Stickoxide belasten die Atemwege und können Asthmaanfälle auslösen. Davon sind Kinder und Jugendliche besonders betroffen. Eine amerikanische Studie hat nun untersucht, ob Luftverschmutzung das Asthmarisiko bereits auch im Kleinkindalter erhöht.

Die Kohortenstudie ECHO CREW (Environmental Influences on Child Health Outcomes Children‘s Respiratory Environmental Workgroup) untersuchte den Zusammenhang zwischen Asthmadaten und den beiden wichtigsten Parametern der Luftverschmutzung (Feinstaub und Stickoxide). Für diese Parameter wurde die Luftkonzentrationen ab dem Jahr 2000 für jeden einzelnen Tag auf Basis von Messwerten auf einen Kilometer genau ermittelt. Für die Jahre vor 2000 ist die Modellierung weniger präzise.

Aus früheren ECHO-CREW-Studien war bereits bekannt, dass Kinder afroamerikanischer und hispanischer Herkunft, die häufig in ärmeren Stadtvierteln aufwachsen, ein erhöhtes Asthmarisiko haben. Für die neue ECHO-CREW-Studie wurden nun die Daten von soziodemographisch und soziokulturell sehr unterschiedlichen Teilkohorten ausgewertet. Insgesamt flossen die Daten von 5.279 Kindern der Geburtsjahrgänge 1987 bis 2007 in die Studie ein. Davon waren knapp ein Drittel afro-amerikanischer und ein Sechstel (16) hispanischer Herkunft. Etwa die Hälfte (48,4%) der Kinder war weiß und 4,3% gehörten anderen ethnischen Gruppen an. Die Eltern wurden mittels eines Fragebogens befragt und gaben für knapp ein Viertel der Kinder (24,7) bis zum Alter von 11 Jahren eine ärztlich bestätigte Asthma-Diagnose an. Bei 954 Kindern (18,1 %) wurde diese Diagnose bereits vor dem fünften Lebensjahr gestellt. Gefragt wurde auch nach dem Bildungsniveau der Mütter, ob die Mütter rauchten und ob die Eltern selbst an Asthma litten.

Aus den erhobenen Daten konnte die Studiengruppe um Antonella Zanobetti eine starke Korrelation zwischen den beiden Parametern Luftverschmutzung und Asthmarisiko feststellen. Dies galt sowohl für Kleinkinder unter fünf Jahren als auch für ältere Kinder. Es zeigte sich auch, dass vor allem die Luftverschmutzung in den ersten drei Lebensjahren das Asthmarisiko erhöht. Dieser Zusammenhang war in Milieus mit niedrigem soziokulturellem Status und in städtischen Milieus stärker ausgeprägt.

Die Wissenschaftler betonen, dass die Luftverschmutzung nach wie vor eine globale Belastung mit schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit von Kindern und auch speziell von Kleinkindern darstellt. Um das Asthmarisiko zu reduzieren, muss weiterhin nachhaltig die Luftverschmutzung verringert und die Umwelt-, Bildungs- und Gesundheitsgerechtigkeit erhöht werden.

Katharina Maidhof-Schmid


Quelle: JAMA Netw Open 2024; online 28. Februar