Es ist eine der schwersten Folgen von Long-COVID: Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, abgekürzt: ME/CFS. Die neuen Schulungsangebote sollen den Betroffenen und ihren Familien helfen.
Am Sozialpädiatrischen Zentrum des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) startet im Rahmen einer Studie ein gezieltes Schulungsangebot für betroffene Kinder, Jugendliche und deren Eltern. Die Schulungen erfolgen innerhalb des Forschungsprojekts "Bayerisches Netzwerk zur Erforschung von ME/CFS (BAYNET FOR MECFS)" und werden vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) gefördert. Die Studie ist ein gemeinsames Projekt der Uniklinik-Standorte München und Würzburg. Die Projektkoordination erfolgt am MRI Chronische Fatigue Centrum für junge Menschen (MCFC) des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München.
"Die Betroffenen sind schwer chronisch krank und leiden unter der geringen Belastbarkeit mit Fatigue enorm. Selbst einfachste Tätigkeiten wie Zähne putzen oder das Kämmen der Haare können eine Verschlechterung der Symptome auslösen. Die Anforderungen im Schulalltag oder im sozialen Umfeld sind in der Regel nicht mehr zu bewältigen – bis hin zur Bettlägerigkeit" beschreibt Prof. Dr. Juliane Spiegler, Leiterin des Sozialpädiatrischem Zentrums (SPZ) am UKW das Krankheitsbild, das bislang wenig erforscht ist. ME/CFS entsteht in den meisten Fällen in Folge einer akuten Infektionserkrankung, beispielsweise Grippe, Pfeiffersches Drüsenfieber nach Epstein-Barr-Virus oder einer CoronavirusErkrankung. "Daher sind wir froh, gemeinsam mit dem MCFC in München dieses Schulungsmodell jetzt erproben zu können", so die Würzburger Neuropädiaterin.
Weitere Informationen, Teilnahmebedingungen und Kontakt zum Schulungsangebot ME/CFS gibt es unter www.ukw.de/spz/mecfs.
Red.
Quelle: Universitätsklinikum Würzburg
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2023; 94 (3) Seite 217