Offensichtlich besteht ein Zusammenhang zwischen elterlichem E-Zigaretten-Konsum und dem Auftreten von atopischer Dermatitis (AD) bei Kindern. Allerdings ist unklar, ob diese Assoziation auch kausal ist.
Forschende um Gun Min Youn von der Stanford University School of Medicine haben in ihrer retrospektiven Querschnittsstudie nun tatsächlich erstmals einen solchen Zusammenhang (JAMA Dermatol 2024; online 22. Mai) herstellen können.
Sie nutzten für die Datenerhebung den US-amerikanischen National Health Interview Survey und matchten die Ergebnisse der von AD betroffenen Kinder – insgesamt 6.354.515 im mittleren Alter von acht Jahren – mit dem E-Zigaretten-Konsum der Eltern aus demselben Haushalt. Als Kontrolle untersuchten sie die Befunde von Kindern ohne AD.
In der Gruppe der Kinder ohne AD rauchten 14,4 Prozent der Eltern E-Zigaretten, während es bei den Eltern von Kinder mit einer AD 18 Prozent waren. Der Unterschied lag damit bei 3,6 Prozent. Kinder, deren Eltern E-Zigaretten rauchten, hatten damit eindeutig eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine AD zu entwickeln Auch bei Zigaretten-rauchenden Eltern fand sich im Vergleich zu Nichtrauchern ein solcher Trend. Ursache hierfür könnten Entzündungen sein, die E-Zigaretten auslösen. In-vitro-Studien, in denen E-Zigaretten-Fluids und Aerosole vermehrt oxidativen Stress verursachen, erhärten diese Vermutung. Selbst das Passivrauchen von E-Zigaretten könnte bei Kindern das AD-Risiko erhöhen.
Eine Kausalität müsse jedoch nicht zwingend sein, so ein weiteres Ergebnis. Fraglich ist auch der nachhaltige Effekt, da nur abgefragt worden ist, ob eine AD innerhalb der vergangenen zwölf Monate bestanden hatte.
Raimund Schmid