Das Auftreten von immer neuen SARS-CoV-2-Varianten macht die Adaptation von COVID-19-Impfstoffen an zirkulierende ­Varianten notwendig. Kürzlich erschien eine Arbeit, die Daten zur Sicherheit und Immunogenität eines monovalenten XBB.1.5.-adaptierten BNT162b2-COVID-19-Impfstoffs präsentierte.

In der Phase-2- bzw. Phase-3-Studie wurde eine einmalige Dosis von 30 µg des adaptierten BNT162b2-mRNA-Impfstoffs an 412 ≥ 12 Jahre alte Probandinnen und Probanden verimpft. 30 waren 12 bis 17 Jahre alt, 172 waren 18 Jahre bis 55 Jahre alt, 208 > 55 Jahre. Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erhielten zuvor 3 und mehr Dosen einer bivalenten mRNA-Vakzine. Mehr als 150 Tage nach der letzten Impfung wurde die Studien-Vakzine verabreicht. Die Immunogenität wurde 7 Tage nach der Impfung ermittelt. Die typischen Sicherheitssignale mit Blick auf Lokalreaktionen und systemische Reaktionen (vor allem Fieber) ergaben keine auffällige Befundlage. Der adaptierte Impfstoff führte zu höheren Titern gegen die Omikron-Stämme XBB.1.5., EG.5.1 und BA.2.86 im Vergleich zu dem BNT162b2-BA.4/BA.5-adaptierten Impfstoff.

Die Autoren schließen aus der Untersuchung, dass der adaptierte mRNA-Impfstoff zur Prävention von COVID-19 in der genannten Altersgruppe geeignet ist.

Kommentar:
Es liegt in der Natur der SARS-CoV-2-Virus­biologie, dass Impfstoffe gegen das Virus immer wieder adaptiert werden müssen. Hier bietet sich die mRNA-Technologie in hervorragender Weise an. Zu bemängeln ist die sehr geringe Fallzahl bei den 12 bis 17 Jahre alten Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern. Auch sind die Beobachtungsintervalle relativ kurz. Daten zu systemischen, später und niedrigfrequent auftretenden unerwünschten Wirkungen wurden nicht erfasst. Ob die Vakzine eingesetzt wird, hängt sicher von dem Infektionsgeschehen ab.

Literatur
Gayed J et al. (2024) Safety and Immunogenicity of the Monovalent Omicron XBB.1.5-Adapted BNT162b2 COVID-19 Vaccine in Individuals ≥ 12 Years Old: A Phase 2/3 Trial. Vaccines 12: 118. https://doi.org/10.3390/vaccines12020118


Autor
Univ.-Prof. Dr. med. Markus Knuf


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2024; 95 (2) Seite 83