Traditionell Ende Januar traf sich der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugenmedizin (DGSPJ) in der Akademie Frankenwarte zur Klausurtagung in Würzburg. Die wichtigsten Ergebnisse kurz und kompakt.
Einmal mehr hat sich bei der jährlichen Vorstandsklausur der DGSPJ gezeigt, dass die Sozialpädiatrie ein großes Potenzial hat, als Querschnittsfach die allgemeine Kinder- und Jugendmedizin und ihre Spezialdisziplinen enger zu verbinden. Auf dieser Basis gelingt es dann auch immer wieder, gemeinsame Konzepte der teilhabeorientierten Versorgung auf hohem qualitativem Niveau weiterzuentwickeln. Nur so können (Sozial-)Pädiater den oft komplexen Problemen der Kinder- und Jugendlichen und ihren Familien gerecht werden.
Traditionell Ende Januar traf sich auch in diesem Jahr der DGSPJ-Vorstand in der Akademie Frankenwarte, am Fuße des 1894 durch den "Verschönerungsverein Würzburg" erstellten 42 Meter hohen Aussichtsturms auf dem Nikolausberg. Hier, inmitten einer ganz besonderen und inspirierenden Umgebung erfolgte zu Beginn des Jahres eine Standortbestimmung mit Beteiligung der eigenen DGSPJ-Kommissionen und engen Kooperationspartner, der Abgesandten der pädiatrischen Fachgesellschaften (DGKJ und BVKJ) , unseres pädiatrischen Dachverbandes, der DAKJ, und des Berufsverbandes der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen (BeKD).
Diese Themenfelder standen u. a. in diesem Jahr im Vordergrund:
- Gespräche unter Beteiligung der DAKJ, DGKJ und BVKJ über die Option einer "berufsbegleitenden Zusatzweiterbildung Spezielle Sozialpädiatrie";
- Engagement der DGSPJ bei der (hoffentlich) "inklusiven Lösung" im Rahmen der SGBVIII-Reform;
- verbändeübergreifende Aktivitäten in den Strukturen der DAKJ;
- strukturelle Herausforderungen der Kinderkrankenpflege bei der anstehenden generalistischen Ausbildung;
- Aktivitäten der Kinder- und Jugendärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst;
- Notwendigkeit von Gesundheitskompetenz in Kita, Kindergarten und Schule;
- Bericht aus dem Bündnis Kinder- und Jugendrehabilitation und Aktivitäten bezüglich Flexirentengesetz in Kooperation mit Sozialpädiatrischen Zentren;
- durch den BVKJ dargestellte aktuell große Herausforderungen bei der Sicherstellung der flächendeckenden kinder- und jugendärztlichen Versorgung;
- Impulse aus der DGKJ zur ärztlichen Nachwuchsförderung;
- Struktur und Aktivitäten der Gremien der DGSPJ insbesondere der BAG der Sozialpädiatrischen Zentren, der BAG stationäre Sozialpädiatrische Abteilungen, der BAG der Psychologinnen und Psychologen in Sozialpädiatrischen Zentren und unseres Zentralen Qualitätsarbeitskreises;
- Überlegungen zu einer verlässlichen und nachhaltigen Finanzierung der SPZs;
- die verbändeübergreifende Arbeit an einem IVAN-II-Papier zur entwicklungs- und sozialpädiatrischen Beratung und Behandlung.
Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin beteiligt sich intensiv an vielfältigen Herausforderungen der Kinder- und Jugendmedizin und an aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen. Wichtige Arbeitsprinzipen sind bei der täglichen Arbeit im SPZ das interdisziplinäre multiprofessionelle Team und nach außen die konstruktive Zusammenarbeit mit medizinischen und nicht medizinischen Partnern. Dafür sind gute Austausche und regelmäßige Standortbestimmungen wesentlich. Bei der Klausur in 2019 in Würzburg ist die DGSPJ dieser nicht immer einfachen Herausforderung wieder einmal gerecht geworden.
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2019; 90 (2) Seite 138