Seit Anfang 2020 hat sich SARS-CoV-2 nahezu weltweit ausgebreitet. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gehört zu den am weitesten empfohlenen Maßnahmen. Die Frage nach der Schutzwirkung eines Mund-Nasen-Schutzes wird in der Öffentlichkeit zuweilen diskutiert.
Seit Anfang 2020 hat sich SARS-CoV-2 nahezu weltweit ausgebreitet. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gehört zu den am weitesten empfohlenen Maßnahmen. Die Frage nach der Schutzwirkung eines Mund-Nasen-Schutzes wird in der Öffentlichkeit zuweilen diskutiert.
Autoren aus der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten der Universitätsmedizin Rostock haben eine selektive Literaturrecherche durchgeführt sowie Informationen des RKI und CDC berücksichtigt. Sie fanden heraus, dass beim Sprechen pro Sekunde bis zu 20.000 Tropfen einer Größe von 20 bis 500 µm abgegeben werden. Mittels PCR-Untersuchung konnte dokumentiert werden, dass unmittelbar vor Symptombeginn einer Covid-19-Erkrankung die Menge ausgeschiedener Viren am größten ist. Randomisierte kontrollierte Studien zur Wirkung einer Mund-Nasen-Bedeckung fehlen.
Es wurden 29 Studien in einer Metaanalyse zu Infektionen mit SARS-CoV-2, SARS-CoV und MERS-CoV analysiert.
Das Tragen von Masken vom Typ FFP2 und chirurgische Masken bzw. ähnliche mehrlagige Baumwollmasken kann das Infektionsrisiko des Trägers bedeutsam verringern (relatives Risiko 0,34; 95-%-Konfidenzintervall 0,26 – 0,45) bei moderater Heterogenität.
Modellversuche und Fallberichte sprechen dafür, dass eine deutliche Schutzwirkung der Mund-Nasen-Bedeckung gegenüber SARS-CoV-2-Übertragungen und anderen respiratorisch übertragenen Erkrankungen besteht oder die Erkrankungen dann wegen der zu erwartenden reduzierten Viruslast milder verlaufen.
Problematisch bei den Untersuchungen ist u. a., dass die Schutzwirkung nicht isoliert von anderen Schutzmaßnahmen (Abstand, Hygienekonzept, Desinfektion u. a.) gesehen werden kann.
Die Autoren schließen aus ihrer Untersuchung, dass eine konsequente Anwendung der Mund-Nasen-Bedeckung wesentlich zur Eindämmung der Verbreitung von SARS-CoV-2 beitragen kann.
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2021; 92 (5) Seite 134