Wenn Kinder in Familien aufwachsen, in denen ein oder beide Elternteile von einer psychischen Erkrankung oder einer Suchtkrankheit betroffen sind, besteht ein hohes Risiko, dass sie ebenfalls eine Abhängigkeit oder seelische Störung entwickeln. Ein Projekt in Hamburg soll die seelische Widerstandsfähigkeit dieser Kinder stärken.

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) fördern in einigen Stadtteilen ein innovatives Gruppenangebot für betroffene Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 14 Jahren. Das Projekt, das bis 2025 läuft, wird mit 110.000 Euro vom GKV-Bündnis für Gesundheit über die zielgruppenspezifische Projektförderung unterstützt. Die Förderung ist eingebunden in die umfangreichen Aktivitäten der Hamburger Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes.

In der Gruppe lernen die Kinder in Form von Kurseinheiten, über ihre Belastungen zu sprechen und damit das Schweigen in ihren Familien in Bezug auf die Tabuthemen Sucht oder psychische Krankheit zu brechen. Sie werden von speziell ausgebildeten Fachkräften angeleitet und können positive Erfahrungen mit Gleichaltrigen und Erwachsenen machen. Dadurch wird das Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt. Sie bekommen altersgerechte Informationen zu den Themen Sucht und psychische Krankheiten. Zusätzlich finden flankierende Elternabende statt. Auf diese Art und Weise wird die ganze Familie in den Blick genommen. Dauerhafte, offene Gruppenangebote ergänzen das zeitlich begrenzte Kursangebote. Sie sind Teil einer Gesamtstrategie des Bezirksamtes Hamburg-Mitte für Kinder sucht- und psychisch kranker Eltern.

Alle wichtigen Informationen zum Programmbüro und GKV-Bündnis für Gesundheit sind zu finden unter: https://www.gkv-buendnis.de/buendnisaktivitaeten/wir-in-den-laendern/hamburg/projektfoerderung/


Katharina Maidhof-Schmid | Raimund Schmid