Mit einer neuen nichtinvasive Methode ist es Forschenden von Helmholtz München gelungen, frühzeitig Anzeichen von Gefäßerkrankungen bei Frühgeborenen mit chronischen Lungenkrankheiten zu erkennen. Die neue Methode habe das Potenzial, risikoadaptierte Überwachungs- und Behandlungsstrategien bei bronchopulmonaler Dysplasie und pulmonaler Gefäßerkrankung zu bewerten, meldet Helmholtz München in einer Information an die Presse.

Das Team um Dr. Anne Hilgendorff von Helmholtz Munich und dem LMU Klinikum hat eine nichtinvasive Methode entwickelt, um frühzeitig Anzeichen von Gefäßerkrankungen bei Frühgeborenen mit chronischen Lungenkrankheiten zu erkennen. Die bronchopulmonale Dysplasie (BPD) ist die häufigste Langzeitkomplikation bei Frühgeborenen und geht zurück auf Schäden an der sich entwickelnden Lunge durch Sauerstoffzufuhr oder medizinische Beatmung zurück. BPD geht oft mit einer Gefäßerkrankung der Lunge (englisch: pulmonary vascular disease, PVD) einher. Bisher mangelt es an geeigneten diagnostischen Methoden zur Früherkennung der PVD.

Das Team nutzte ein spezifisches MRT-Protokoll, um Veränderungen des Blutflusses und der Herzfunktion zu identifizieren, die auf eine PVD hinweisen. Diese Methode ermöglicht eine Risikoeinschätzung für spätere Komplikationen wie Lungenhochdruck oder plötzlicher Herztod im späteren Leben bei Frühgeborenen. Der nichtinvasive Diagnostikansatz habe das Potenzial für eine standardmäßige klinische Anwendung und wird weiterhin bei Frühgeborenen untersucht, um risikoadaptierte Behandlungsstrategien zu entwickeln, heißt es in der Pressemeldung von Helmholtz München.

ifg

Quelle: Helmholtz Munich

Häfner et al. (2023): MRI pulmonary artery flow detects lung vascular pathology in preterms with lung disease. European Respiratory Journal. DOI: 10.1183/13993003.02445-2022