Im sogenannten afrikanischen „Meningitisgürtel“ treten seit einiger Zeit vor allem Meningokokken-Infektionen der Serogruppe X auf. Eine multizentrische Arbeitsgruppe hat in einer Phase-III-Studie bei 2 bis 29 Jahre alten Probadinnen und Probanden in Mali und Gambia einen MenACWYX-Konjugat-Impfstoff geprüft. Ziel war es, die serologische Antwort im Vergleich zu einer quadrivalenten MenACWY-D-Vaccine zu untersuchen.

Insgesamt wurden 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Studie eingeschlossen. Diejenigen, die den Prüfimpfstoff erhielten wiesen zu 70,5 % (95 %-Konfidenzintervall (KI) 67,8 – 73,2) eine Serokonversion gegen die Serogruppe A, zu 98,5 % (95 %-KI 97,6 – 99,2) gegen die Serogruppe W und zu 97,2 % gegen die Serogruppe X (95 %-KI 60 – 98,1) auf.

Die Autoren schließen aus der Untersuchung, dass die Test-Vaccine im Vergleich zu einem etablierten MenACWY-Impfstoff ein vergleichbares Immunogenitätsprofil aufwies. Es ließ sich eine relevante Serokonversion gegen die Serogruppe X messen. Die Sicherheitsdaten fielen in beiden Gruppen vergleichbar aus.

Kommentar:
Die Autoren prüften bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen neuen konjugierten Meningo­kokken-ACWYX-Impfstoff im Vergleich zu einem etablierten MenACWY-D-Impfstoff. Die serologischen Ergebnisse fielen vergleichbar aus. Angesichts der Bedeutung von X im „Meningitisgürtel“ im Bereich der Sahara, ist eine rasche Entwicklung eines dort sinnvoll einsetzbaren Konjugat-Impfstoffs zu begrüßen.

→Literatur
Haidara FC et al. (2023) Meningococcal ACWYX Conjugate Vaccine in 2-to-29-Year-Olds in Mali and Gambia. New Engl J Med 388: 1942 – 19191911955

Autor
Univ.-Prof. Dr. med. Markus Knuf


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2024; 95 (1) Seite 14