Der „Klimawandel ist ein medizinischer Notfall“. Dennoch sei bisher kaum ein Bewusstsein dafür vorhanden, dass Klimaschutz auch den Gesundheitsschutz gerade bei Kindern verbessert.

Auf diese Zusammenhänge haben Ärzte der „Deutschen Allianz Klima­wandel und Gesundheit“ beim 49. Kinder- und Jugendärztetag in Berlin bei einer kleinen Demonstration aufmerksam gemacht. Diese Steilvorlage griff Kongress-Präsident Klaus-­Michael Keller auch umgehend auf und forderte eine „bundesweite, ressortübergreifende Strategie zur Luftreinhaltung“. Diese sei deshalb überfällig, weil gerade Feinstaub deutlich gesundheitsschädigender als Stickstoffoxid ist und damit auch bereits Neugeborene geschädigt werden könnten.

Das CO₂-Minderungsziel von 38 %, das Deutschland im Vergleich zu 2005 bis zum Jahr 2030 für die Sektoren Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft im Rahmen der Lastenverteilung der EU erreichen muss, ist für Keller ein absolutes Minimalziel. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, begrüße er die Demonstration beim Kinder-und Jugendärztetag und auch die derzeit regelmäßig stattfinden Kundgebungen der jungen Generation „Fridays for Future“ ausdrücklich.



Autor
Raimund Schmid


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2019; 90 (5) Seite 314