Inwieweit kann eine einmalige HPV-Impfung junge Frauen in Kenia vor HPV-assoziierten Infektionen schützen? Dieser Frage ist eine afrikanisch-amerikanisches Studienteam nachgegangen.
Ein afrikanisch-amerikanisches Studienteam hat die Wirksamkeit einer einmaligen Dosis eines nonavalenten HPV-Impfstoffs (HPV 16/18/31/33/45/52/58/6/11) oder eines bivalenten HPV-Impfstoffs (16/18) im Vergleich zu einer Meningokokken-Impfung (Kontrollgruppe) gegen HPV-assoziierte Neoplasien bei 15- bis 20-jährigen kenianischen Frauen geprüft. Es wurden zervikale HPV-Abstriche bei Einschluss, nach 3 Monaten und dann 6-monatlich durchgeführt. Vor der Impfung wurden HPV-Antikörper gemessen. Zwischen Dezember 2018 und Juni 2021 konnten 2.275 Frauen in die Studie eingeschlossen werden. 758 Studienteilnehmerinnen erhielten eine einmalige Injektion der nonavalenten HPV-Vakzine, 760 wurden mit dem bivalenten HPV-Impfstoff versorgt. 757 Probandinnen erhielten einen Meningokokken-Impfstoff. Die Wirksamkeit der nonavalenten Impfung gegen HPV-assoziierte Neoplasien lag bei 97,5 % (95 %-CI, 81,7 – 99,7 %; p < 0,0001) sowie nach bivalenter Impfung ebenfalls bei 97,5 % (95 %-CI, 81,6 – 99,7 %; p < 0,0001). Es wurden in der HPV 16/18/31/33/45/52/58-mITT-Kohorte 33 persistierende Infektionen detektiert: 4 in der nonavalenten Gruppe, 29 in der Meningokokken-Gruppe. Die nonavalente Wirksamkeit für die im Impfstoff enthaltenen Serotypen lag bei 88,9 % (95 %-CI, 68,5 – 96,1 %; p < 0,0001). Die Rate der „serious adverse events“ lag zwischen 4,5 % und 5,2 % je Gruppe.
Die Autoren schließen aus ihrer Untersuchung, dass innerhalb eines 18-monatigen Zeitfensters nach einmaliger bivalenter oder nonavalenter HPV-Impfung diese hoch effektiv ist und zu einem sehr hohen Prozentsatz junge Frauen in Kenia vor HPV-assoziierten Infektionen schützt.
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2022; 93 (6) Seite 426