Eine Studie unter Beteiligung des Instituts für Biometrie und Registerforschung der MHB bestätigt den Zusammenhang zwischen Strahlenbelastung durch CT-Untersuchungen bei jungen Menschen und erhöhtem Risiko für Blutkrebs.

Jährlich unterziehen sich in Europa mehr als eine Million Kinder einer Computertomographie (CT). Eine multina­tionale Studie unter Beteiligung des Instituts für Biome­trie und Registerforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) bestätigt den Zusammenhang zwischen Strahlenbelastung durch CT-Untersuchungen bei jungen Menschen und erhöhtem Risiko für Blutkrebs. Betont wird zudem die Notwendigkeit, das Bewusstsein der Ärzteschaft zu schärfen und weiterhin strenge Strahlenschutzmaßnahmen zu ergreifen.

„Die Ergebnisse zeigen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Strahlendosis für das Knochenmark bei CT-Untersuchungen und dem Risiko, an Krebs des Blut- und Lymphsystems (myeloische und lymphoide Malignomen) zu erkranken. Eine Dosis von 100 Milligray (mGy) erhöht das Risiko, an Krebs des Blut- oder Lymphsystems zu erkranken, um etwa das Dreifache“, erklärt Prof. Dr. Michael Hauptmann vom Institut für Biometrie und Registerforschung der MHB, der maßgeblich an der Erfassung und statistischen Auswertung der Daten beteiligt war. Diese Ergebnisse ließen darauf schließen, dass eine heute übliche Untersuchung (mit einer durchschnittlichen Knochenmarkdosis von etwa 8 mGy) das Risiko, an diesen Krebsarten zu erkranken, um etwa 16 % erhöht. Als absolutes Risiko ausgedrückt, werden bei 10.000 Kindern, die sich einer CT-Untersuchung unterziehen, im Zeitraum von 2 bis 12 Jahren nach der Untersuchung etwa 1 bis 2 Fälle dieser Krebsarten auftreten.

Die Studie umfasste rund eine Million Menschen, die sich vor ihrem 22. Lebensjahr mindestens einer CT-Untersuchung unterzogen hatten.

Red.


Quelle: Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2024; 95 (1) Seite 25