Aus der Erfahrung heraus, dass Kinder und Jugendliche, die inklusiv beschult werden, schneller bestimmte Alltags- und Sozialkompetenzen erwerben als Schülerinnen und Schüler in Förderzentren, haben Mitarbeitende eines SPZs ein praktisches Buch zur Inklusion geschrieben - mit vielen oft einfachen Lösungen.
Wie kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) auf die Idee, sich mit schulischer Inklusion zu beschäftigen und Lehrerinnen und Lehrer zu beraten?
Seit vielen Jahren merken wir in unserem SPZ, dass wir nur dann hilfreich für Kinder und Jugendliche sein können, wenn wir uns über die medizinisch-psychologische Zuwendung hinaus zusätzlich mit ihrem sozialen Lebensraum vernetzen und ihn in unsere Arbeit einbeziehen. Die Schule ist dabei besonders wichtig. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kinder und Jugendliche, die inklusiv beschult werden, schneller bestimmte Alltags- und Sozialkompetenzen erwerben als Schülerinnen und Schüler in Förderzentren.
Daraus entstand die Idee, die Zusammenarbeit intensiver zu gestalten. Wir haben zwei Jahre lang Lehrerinnen und Lehrer beraten, die Kinder inklusiv unterrichten. Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat dieses Projekt finanziert.
Die Begleitung von fünf Berliner Grundschulen ist viel für uns, aber sehr wenig für die Verbesserung der Inklusion an Schulen insgesamt. Deshalb haben wir aufgeschrieben, was hoffentlich auch für andere nützlich ist. Wir hoffen, dass die Freude und die Kreativität, die wir erfahren haben, ansteckend sind. Und wir hoffen auch, dass Sie, wenn Sie unser Buch lesen, Lust bekommen, ebenfalls (noch mehr) Inklusion zu leben, zu unterstützen und sich an den Erfolgen der oft einfachen Lösungen zu erfreuen.
Wir wünschen Ihnen Freude beim Lesen, Probieren, Weiterentwickeln, und wir wären froh, wenn Sie uns Ideen schicken, die noch in unser Buch gehören.
Ihre Inklusionsberaterinnen
Iris Altmann, Diemut Geigenmüller, Ute Mendes, Anne Reißmann, Danielle Thieme, Paula Viehweger
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2022; 93 (6) Seite 488