Neurocutaneous Disorders, A Clinical, Diagnostic and Therapeutic Approach: Christos P. Panteliadis, Ramsis Benjamin und Christian Hagel (Hrsg.), 3. Auflage, 2021, 550 S., Springer Nature Switzerland, Cham. ISBN: 3030878929; 213,99 Euro
Im Februar 2022 ist bei Springer Nature Switzerland das Buch "Neurocutaneous Disorders. A Clinical, Diagnostic and Therapeutic Approach", herausgegeben von Christos P. Panteliadis, Ramsis Benjamin und Christian Hagel in 3. Auflage erschienen. Das englischsprachige Buch liegt als E-Book und in Druckversion vor. Gegenüber der Vorauflage von 2016 ist das Buch um mehr als 250 Seiten umfangreicher geworden, es enthält jetzt 550 Seiten.
Der Begriff neurokutane Erkrankungen umschreibt eine äußerst heterogene Gruppe von teils erblichen, teils ätiologisch noch nicht geklärten Syndromen, deren Gemeinsamkeit im Betroffensein von Strukturen besteht, die entwicklungsgeschichtlich dem äußeren Keimblatt entstammen. Dazu gehören die Neurofibromatose Typ 1 (NF1) und 2 sowie der Tuberöse-Sklerose-Komplex (TSC) 1 und 2, die zu den häufigsten dominant erblichen Erkrankungen gehören. Das andere Ende des Häufigkeits-Spektrums bilden extrem seltene Erkrankungen, die allenfalls dermatologischen und neurologischen Spezialisten geläufig sind.
Die Neuauflage rechtfertigt sich durch neue genetische und pathophysiologischen Erkenntnisse bei vielen dieser Erkrankungen, vor allem aber durch erste, gezielte medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten bei den häufig mit Tumoren assoziierten Krankheiten NF1 und TSC.
Im Vergleich zur Vorauflage hat die Zahl der internationalen Autoren nochmals deutlich zugenommen. Die Umfangszunahme erklärt sich durch die Aktualisierung der bereits zuvor bestehenden Kapitel und Literaturzitate, beruht aber auch auf der Neuaufnahme neuer krankheitsübergreifender Kapitel zur Epilepsiebehandlung, prächirurgischen Diagnostik bei Tuberöser Sklerose, orthopädischen Behandlung und zu Aspekten der Lebensqualität.
Die Anschaffung der Neuauflage ist jedem Leser zu empfehlen, der sich als Dermatologe, Neurologe, oder Genetiker für diese Krankheitsgruppe interessiert oder als Neurochirurg, Orthopäde oder Rehabilitationsmediziner betroffene Patienten behandelt.
Dem Springer-Verlag ist für die Ermöglichung der Neuauflage zu danken. Es sei aber auch die Anmerkung erlaubt, dass bei der Umsetzung des E-Books in die Druckversion etwas mehr Sorgfalt des Lektorates bei der Gestaltung des front matter und der Einbindung des ausführlichen Einleitungskapitels, welches sehr interessante historische Informationen enthält, in den Fluss der Kapitel wünschenswert gewesen wäre. Wohl aus dem gleichen Grunde fehlt dem Buch ein Stichwortverzeichnis, welches die rasche Orientierung hätte verbessern können.
Dennoch ist das vorliegende Buch einer internationalen und auch deutschen Leserschaft wärmstens zu empfehlen.
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2022; 93 (5) Seite 400