Eine aus medizinischer Sicht optimale Asthmatherapie garantiert im Kindes- und Jugendalter noch lange keinen Behandlungserfolg. Wenn eine falsche Inhalationstechnik angewendet wird oder die Adhärenz ausbleibt, reduziert das spürbar den angepeilten Therapierfolg.

Auf diese Zusammenhänge hat jetzt Frau Professor Antje Schuster von der Ambulanz für Kinder-Pneumologie und Allergologie, Universitätsklinikum Düsseldorf bei einer allergologischen Fachveranstaltung in Berlin hingewiesen und bezog sich dabei auf Daten einer jüngst veröffentlichten US-amerikanischen Studie (Ann Allergy Asthma Immunol 2023; 131: 217–223). Dabei hat sich herausgestellt, dass nahezu alle untersuchten Kinder (96 Prozent), die wegen Asthma bronchiale hospitalisiert worden waren, in unterschiedlicher Weise falsch inhaliert haben. Das wiederum nahmen die Forscher zum Anlass, den Kindern (Durchschnittsalter 7,8 Jahre) zwei unterschiedliche Inhalationsschulungen (per Video und durch eine kurze persönliche Instruktion) zugutekommen zu lassen.

Ergebnis: Der Großteil der Patienten nahm auch nach der Videoschulung (74 Prozent) und nach der persönlichen Einführung (69 Prozent) die Inhalation weiterhin falsch vor. Nicht einmal ein Viertel der Kinder profitierte also davon und handhabte die Inhalationen nun vorschriftgemäß. Die Schlussfolgerung daraus ist für Antje Schuster eindeutig: „Eine punktuelle Schulung ist nicht genug, sie muss kontinuierlich erfolgen.“ Daher sollte künftig bei allen Vorstellungsterminen die Inhalationstechnik von Pädiatern und anderen Fachleuten überprüft und die Schulungen wiederholt werden.

Da viele Inhalativa zweimal täglich verabreicht werden, ist zudem in den USA erforscht worden, ob eine einmal tägliche Dosierung hilft, die Adhärenz zu verbessern (J Allergy Clin Immunol Pract 2023; 11: 2087–2093.e3). Bei Kindern unter elf Jahren war dies nicht der Fall. Bei jungen Menschen ab dem Teenageralter hingegen schon: Die Anzahl der Patienten mit einer Adhärenz von mehr als 80 Prozent konnte in dieser Altersgruppe fast verdoppelt werden – und zwar konkret von 11 Prozent bei zweimal täglich praktizierter Inhalation auf 19 Prozent bei einmaliger täglicher Inhalation.


Katharina Maidhof-Schmid