Bei vielen in Städten lebenden Kindern besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Dichte der Fast-Food-Ketten und dem Auftreten der Adipositas.
Dies trage mit dazu bei, dass heute 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig und 6,5 Prozent aller Kinder adipös sind. Auf diese Ernährungsdefizite in jungen Jahren hat Prof. Klaus-Michael Keller, Direktor der Kinder- und Jugendmedizin an der DKD Helios Klinik Wiesbaden, beim Kinder-& Jugend-Ärztetag in Berlin hingewiesen.
Wohlergehen der Kinder werde noch immer nachrangig behandelt
Die Interessen der Ernährungswirtschaft, bereits im Säuglingsalter Nahrung mit Formulae und hohem Eiweißgehalt und später möglichst viele und zum Teil viel zu zuckerhaltige Produkte und Getränke anzubieten, stehe immer noch vor dem Wohlergehen der Kinder, kritisierte der Wiesbadener Pädiater.
Weitere Risikofaktoren seien darüber hinaus das hohe Gewicht der Mütter vor der Schwangerschaft sowie ein Gewichtszunahme in der Schwangerschaft bei normalem Ausgangsgewicht und ein hohes Geburtsgewicht der Neugeborenen selbst.
Fremdproteinhaltige Beikost ab dem 5. und 6. Monat empfehlenswert
Bei der Säuglingsernährung sei das „ausschließliche Stillen während der ersten 6 Lebensmonate“ weiter die „optimale Säuglingsernährung“, die über 95 Prozent der Mütter auch praktizieren können, wenn sie stillen wollen.
Allerdings sollte eine fremdproteinhaltige Beikost bereits im 5. und 6. Monat durchaus bereits zugeführt und nicht mehr vollständig vermieden werden. Denn es habe sich erwiesen, dass damit unter dem Schutz des weitergeführten Stillens besser eine Toleranz gegenüber diesen Fremdeiweißen erzeugt werden könne.
von Raimund Schmid