Rund 480.000 Kinder und Jugendliche stehen laut Bundesregierung bundesweit in Verantwortung für pflegebedürftige Familienmitglieder. Die Regierung stützt sich dabei auf Daten einer Studie der Universität Witten/Herdecke.

Diese Statistik geht aus einem Schreiben der Bundesregierung als Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung waren zudem im Jahr 2023 insgesamt 22.646 Personen unter 25 Jahren – darunter 1.095 sogar unter 18 Jahren – als Pflegeperson (insbesondere für ein Eltern- oder Geschwisterteil) in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. Diesen Sachverhalt kommentiert die Regierung im Wortlaut so: „Pflegende Kinder und Jugendliche nehmen sich selbst häufig nicht als Pflegende wahr. Sie kümmern sich wie selbstverständlich um Familienmitglieder. Aus Angst vor Stigmatisierung oder dem Auseinanderbrechen der Familie sprechen sie oftmals nicht über ihre familiären Sorgen.“

Aus diesem Grund ist das niederschwellige Beratungs-Projekt „Pausentaste“ ins Leben gerufen worden. Auf die Website, die gezielt insbesondere pflegende Kinder und Jugendliche anspricht, greifen seit 2018 monatlich durchschnittlich jeweils mehr als 4.500 Personen zu. Das Motto von "Pausentaste“ lautet: „ Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe." Zudem sollen auch Pädagogen, Mediziner und hier speziell Pädiater, ambulante Pflegedienste sowie Gesundheits- und Sozialdienste an Schulen und Kliniken mit der „Pausentaste“ für das Thema sensibilisiert werden.


Raimund Schmid

Quelle: Deutscher Bundestag, Kurzmeldungen (hib), Familie, Senioren, Frauen und Jugend — Antwort: 480.000 pflegende Kinder und Jugendliche, hib 40/2025, 22.01.2025