Wie häufig kommen bei Kindern Koinfektionen von SARS-CoV-2 mit anderen viralen Erregern vor, die ein ähnliches respiratorisches Krankheitsbild verursachen? In Brasilien wurden erste Daten gesammelt.
Seit mehr als einem Jahr hält die SARS-CoV-2-Pandemie die Welt in Atem. Auch Kinder und Jugendliche sind von SARS-CoV-2-Infektionen betroffen. Interessant ist die Frage, wie häufig Koinfektionen mit anderen viralen Erregern vorkommen, die ein ähnliches respiratorisches Krankheitsbild verursachen.
In einer Klinik in São Paulo (Brasilien) wurden Daten bei Kindern unter 24 Lebensmonaten, die mit respiratorischen Symptomen hospitalisiert werden mussten, gesammelt. Insgesamt wurden 32 Patienten in die Studie aufgenommen. 18,7 % hatten eine Koinfektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV), was zu einem signifikant längeren Krankenhausaufenthalt führte. Auf die Notwendigkeit einer etwaigen Intensivbehandlung hatte diese Koinfektion aber keinen Einfluss. Ebenso wenig mussten mit RSV koinfizierte Kinder, die gleichzeitig auch an einer SARS-CoV-2-Infektion litten, häufiger beatmet werden. Sie wiesen auch keine erhöhte Sterblichkeit auf. Die Tabelle gibt die wesentlichen Charakteristika zu demographischen und medizinischen Daten bei den 32 Kindern wieder.
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Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2021; 92 (2) Seite 70