Der Gebrauch des zerebralen Oxymetrie-Monitorings bei der Betreuung von extrem frühgeborenen Kindern nimmt zu. Fragen bestehen bezüglich der Wertigkeit dieser Methode. Eine Studie unter dänischer Führung ist dem nachgegangen.
In einer randomisierten Phase-3-Untersuchung an 70 Studienzentren aus 17 Ländern unter dänischer Federführung bei insgesamt 1.601 Frühgeborenen < 28 Schwangerschaftswochen (SSW) wurde ein zerebrales Oxymetrie-Monitoring ab 6 Stunden nach der Geburt über mindestens 72 Stunden durchgeführt. Der primäre Outcome war „Tod“ oder „schwere Hirnschädigung“ (Ultraschallsonographie zum Zeitpunkt 36. SSW). Serious Adverse Events (SAE) waren Tod, schwere Hirnschädigung, bronchopulmonale Dysplasie (BPD), Retinopathie des Frühgeborenen (ROP), nekrotisierende Enterokolitis (NEC) oder Late-Onset Sepsis. Zum Zeitpunkt 36. SSW wiesen 35,2 % der 772 Kinder in der zerebralen Oxymetrie-Monitoring-Gruppe (n = 272) einen schweren Hirnschaden auf. In der Kontrollgruppe waren dies 274 von 807 (34 %). Das relative Risiko (RR) war 1,03 (95%-KI, 0,9 bis 1,18, p = 0,64).
Die Autorinnen und Autoren schlussfolgern, dass die Anwendung des zerebralen Oxymetrie-Monitorings keine Auswirkungen auf das Auftreten von schwerwiegenden Komplikationen bei sehr unreifen Frühgeborenen hat.
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Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2024; 95 (2) Seite 86