In einer bemerkenswerten Studie - mit geringer Fallzahl - bekamen Probanden nicht nur den Antikörper appliziert, sondern wurden auch kontrolliert mit Malaria infiziert. Inwieweit konnte der monoklonale Antikörper L9LS vor Malaria schützen?
Malaria ist, weltweit betrachtet, eine ausgesprochen bedeutsame Infektionskrankheit. In einer Phase-1-Studie wurde bei gesunden Erwachsenen, die zuvor keine Malaria-Infektion hatten und auch mit keiner anderen Vakzine immunisiert worden sind, die Sicherheit und Pharmakokinetik eines monoklonalen Antikörpers (L9LS) zur Verhinderung einer Malaria-Infektion geprüft.
Die Studienteilnehmer erhielten entweder intravenös oder subkutan eine Dosis von 1 mg, 5 mg oder 20 mg je KG Körpergewicht. Ein abenteuerliche Vorstellung: 2 bis 6 Wochen nach der Administration von L9LS wurden die mit dem monoklonalen Antikörper geimpften Probanden zusammen mit Kontrollpersonen einer kontrollierten Malaria-Infektion (Plasmodium falciparum, 3D7-Strang) ausgesetzt. Insgesamt wurden 17 Immunisierte und 6 Kontrollpersonen einer kontrollierten Malaria-Infektion zugeführt. L9LS wies eine Halbwertszeit von 56 Tagen auf. Die höchsten Serumkonzentrationen konnten bei jenen Studienteilnehmern gemessen werden, die die hohe Dosis von 20 mg je KG Körpergewicht i. v. erhielten.
Von den 17 Probanden waren 15 (88 %) vor Malaria geschützt. Eine Parasitämie trat bei keinem der geimpften Probanden auf, die 5 mg oder 20 mg pro KG Körpergewicht L9LS i. v. erhielten. Lediglich bei 1 von 5 Probanden, die die niedrige Dosis 1 mg pro KG Körpergewicht i. v. erhielten bzw. 1 von 5 Probanden welche 5 mg pro KG Körpergewicht subkutan sowie 6 Kontroll-Probanden wiesen 21 Tage nach der kontrollierten Malaria-Infektion eine Parasitämie auf.
Die Autoren schließen aus der Studie mit niedriger Fallzahl, dass ein monoklonaler Antikörper in geeigneter Dosis vor Malaria schützen kann. Relevante Sicherheitsaspekte wurden nicht dokumentiert.
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Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2023; 94 (3) Seite 162