Vor Kurzem wurde eine Fallserie von 2.143 pädiatrischen Patienten mit Coronavirus-Erkrankungen (COVID-19) bzw. Verdacht auf COVID-19 vom Chinese Center für Disease Control and Prevention publiziert - mit interessanten Ergebnissen.
Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Von Infektionen durch das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) sind auch Kinder und Jugendliche betroffen. Jüngst wurde eine Fallserie von 2.143 pädiatrischen Patienten mit Coronavirus-Erkrankungen (COVID-19) bzw. Verdacht auf COVID-19 vom Chinese Center für Disease Control and Prevention publiziert.
Die Fälle stammten aus einem Beobachtungszeitraum vom 16. Januar 2020 bis 08. Februar 2020 in mehreren Regionen Chinas. 731 Infektionen (34,1 %) waren laborbestätigt. Bei 1.412 Kindern (65,9 %) handelte es sich um klinische "Verdachtsfälle". Das Alter aller Patienten im Median war 7 Jahre (2 bis 13) und mehrheitlich männlichen Geschlechts (n = 1.213; 56,6 %). Mehr als 90 % aller Patientinnen und Patienten waren asymptomatisch oder boten leichte bis moderate Symptome. Die Zeitspanne (Median) vom Beginn der Krankheit bis zur Diagnose betrug 2 Tage (0 bis 42 Tage).
Verdachtsfälle wurden dann in die Analyse eingeschlossen, wenn folgende Parameter erfüllt waren:- Fieber oder respiratorische Symptome oder gastrointestinale Symptome oder Müdigkeit
- normale Leukozytenzahl, ggf. Lymphozytose
- erhöhtes C-reaktives Protein (CrP)
- pathologische Röntgenuntersuchung des Thorax
- Ausschluss Influenza
Am häufigsten waren Säuglinge und Kleinkinder (40,7 %) betroffen, wobei mehr Verdachtsfälle in dieser Altersgruppe vorkamen. Der relativ höchste Anteil von laborbestätigten Fällen fand sich bei Jugendlichen. Nahezu 95 % der Fälle verliefen asymptomatisch, leicht oder moderat. 0,6 % der Infektionen gingen mit einem kritischen Verlauf (ARDS) einher.
Die Tabelle schlüsselt altersspezifisch die verschiedenen Schweregrade auf. Schwere Verläufe kamen selten und dann besonders bei Säuglingen und Kleinkindern (n = 67, 59,9 %) vor. Kritische Verläufe waren äußerst selten und betrafen zu 69,2 % Säuglinge und Kleinkinder. Unabhängig vom Geschlecht wiesen insbesondere Säuglinge eine gewisse Vulnerabilität auf, wenngleich die überwältigende Zahl der Infektionen im Kindesalter harmlos verlief.
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Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2020; 91 (3) Seite 160