Zahlen aus dem Jahr 2019 offenbaren eine Zunahme der Fälle von Kindeswohlgefährdung um 10 % im Vergleich zum Vorjahr - alarmierende Daten schon vor der Corona-Pandemie.
Die Jugendämter in Deutschland haben im Jahr 2019 bei rund 55.500 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt. Das entspricht laut Statistischem Bundesamt einer Zunahme von 10 % im Vergleich zu 2018, in dem auch schon ein Zuwachs registriert wurde. In jedem fünften Fall lagen gleich mehrere Arten von Kindeswohlgefährdung vor. Die mehrfach betroffenen Kinder litten primär unter Vernachlässigung und psychischer Gewalt und danach an körperlicher Misshandlung. In den meisten Fällen der Kindeswohlgefährdung handelte es sich um eine Vernachlässigung (45 %). Psychische Misshandlungen wurden bei 16 %, körperliche Misshandlungen bei 15 % und sexuelle Gewalt bei 4 % der Kinder festgestellt. 81 % der mehrfachbetroffenen Kinder waren jünger als 14 Jahre.
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Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2021; 92 (2) Seite 74