Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) meldet steigende Impfquoten bei der HPV-Impfung durch den Einsatz seiner App „Meine pädiatrische Praxis“. Die digitalen Erinnerungen finden bei den Jugendlichen offenbar Anklang.
Mit der Ende 2021 gestarteten Mobil-Anwendung hin zur digitalen Kommunikation zwischen Pädiater-Praxen und jungen Patienten konnten bis Herbst 2024 direkte Kontakte zu rund 1,3 Millionen Kindern und Jugendlichen hergestellt werden. Und zwar konkret zu Mädchen und Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren, die über die App eine automatisierte Erinnerung an die HPV-Impfung – direkt auf ihr Smartphone oder ein mobiles Gerät ihrer Eltern – erhalten haben. Auf diese Erinnerung hin können diese antworten, ob eine Impfung bereits erfolgt ist, ein Termin schon vereinbart wurde oder eine weitere Erinnerung zu einem späteren Zeitpunkt nochmals übermittelt werden soll. Bis Ende September 2022 waren rund 10.650 Rückmeldungen, bis Ende September 2023 bereits 26.650 Rückläufe ausgewertet worden. Der Effekt dieser Maßnahmen ist laut BVKJ eindeutig: Im ersten Jahr haben ein Viertel aller Beteiligten (25 %) eingeräumt, bereits vollständig gegen HPV geimpft zu sein. Im zweiten Jahr ist dieser Anteil um fast 3 % – auf 28 % – angewachsen.
Fazit des BVKJ: Mit digitalen Lösungen könne die Prävention verbessert, das Durchschnittsalter der Geimpften leicht gesenkt und potenziell schwerwiegende Krankheiten wie Gebärmutterhalskrebs damit stärker eingedämmt werden. Allerdings weist der Verband auch darauf hin, dass noch mehr Daten und „vertiefende Analysen“ notwendig seien, um diese ersten Befunde weiter validieren zu können.
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Raimund Schmid
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2025; 96 (1) Seite 10