Neben der Immunisierung stehen Antikörper und antivirale Substanzen zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen zur Verfügung. Eine japanische Arbeitsgruppe hat die Wirksamkeit von monoklonalen Antikörpern und antiviralen Medikamenten gegen die Omikron-Subvarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 in vitro geprüft.
Tabelle 1 fasst die wesentlichen Ergebnisse zur Neutralisationskompetenz monoklonaler Antikörper zusammen. Tabelle 2 gibt die Virusempfindlichkeit gegenüber antiviralen Substanzen (50 % inhibitorische Konzentration) wieder.
Imdevimab ist wenig wirksam gegen BA.1, Casirivimab ist gegen alle Omikron-Varianten wenig effektiv, Tixagevimab ist aktiv gegen die Varianten BA.1 und BA.2, Cilgavimab neutralisiert die Omikron-Varianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 und Sotrovimab Precursor konnte sich als nicht effektiv herausstellen.
Die Forschergruppe betont, dass die Monotherapie weniger effektiv ist als die Kombination von Casirivimab und Imdevimab sowie Tixagevimab und Cilgavimab. Die besten Neutralisationseigenschaften besitzt wohl Bebtelovimab. Die Ergebnisse sind wegen der kleinen Fallzahl und der schlechten Korrelation zu klinischen Daten nur eingeschränkt zu interpretieren. Dennoch sind insgesamt betrachtet monoklonale Antikörper gegen Omikron-Varianten nur wenig wirksam und stellen daher keine effektive Therapieoption dar.
Die Autoren schließen aus ihren Untersuchungen, dass Remdesivir, Molnupiravir und Nirmatrelvir einen gewissen therapeutischen Effekt gegen die Sublinien BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 von SARS-CoV-2-Omikron aufweisen.
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Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2023; 94 (5) Seite 309